Herbst im August
Ist das schon deine Zeit?
Überall machst du dich breit.
Wer hat dich eingelassen,
Ich will noch tragen Badesachen.
Natürlich bist du schön
Und einladend zugleich,
Doch kommst du zu früh,
Stiehlst dem Sommer seine Zeit.
Na gut, nun bist du einmal da,
Will ich genießen dich,
Ziehe mir eine Jacke an,
Lass von dir verführen mich.
Wie kann so eine Distel
Vertrocknet und braun,
Sein so wunderschön
Wie soll ich das verstehen?
Die Pflaume hängt verschrumpelt
Still an ihrem Ast.
Es stört sie nicht,
Keine Scham in ihrem Angesicht.
Blütenblätter sind abgelöst,
Man hörte sie nicht schreien,
Still wie sie gekommen sind,
Gehen sie dahin im Abendwind..
Doch hier und da blüht es noch.
Schau! Am gleichen Zweig
Rosen duften zauberhaft
Neben Schwestern, die verblüht.
Beide stehen neben einander,
Stolz und würdevoll,
Fangen meinen Blick,
Lassen versenken mich.
Die Stille ist's, die sie vereint
Und mich in ihrem Bund nimmt auf
Verschmelzen hin zu einem Licht.
Ich fühl nur noch eins.
Der Herbst, er lehrt,
Wie leicht es ist,
Anzunehmen das neue Gesicht,
Es ist nicht minder schön.
Wenn du's nicht weißt,
Dann schau in dich,
Alles wandelt sich durch das gleiche Licht,
Ob im Kommen oder Gehen.
Spüre dieses Licht,
Das alles wandelt,
Stets und ständig.
Damit das Leben nicht erlischt.