Bedürfnisstruktur


Liebe Gabrielle,

 

Tja, was ist das Beste? „Gleich und gleich gesellt sich gern“ oder „Gegensätze ziehen sich an.“
Die Hauptfrage dabei ist. Was haben die Seelen sich ausgesucht? Das ist das A und O. So kann beides stimmig sein oder auch beides sehr unstimmig. Selbst in bestehender Unstimmigkeit kann etwas sehr Stimmiges liegen und in der scheinbaren Stimmigkeit etwas Unstimmiges. Selbst sowas können sich Seelen ausgesucht haben, zu erfahren. Nur dann bleibt das nicht so. Sobald die Erfahrungen und die Erkenntnisse gemacht sind, kommt es jeweils zu einem Qualitätssprung.
Also, der Wunsch der Seelen ist das A & O.
Damit ist die Frage im Grunde beantwortet.  Trotzdem will ich an dieser Stelle nicht aufhören zu schreiben, sondern weitere Gedanken dazu äußern.  Der Geist ist sehr sprudelnd und die Materie oft sehr zäh. So ist alles  nicht gleich so einfach zu verstehen und umzusetzen, weil wir einen Verstand haben und viel gelernt im Laufe des Lebens. Wir streben alle nach Harmonie in unserem Leben und trotzdem scheint da etwas zu sein, dass uns gerne ein Schnippchen schlägt. Doch wir müssen uns eben aufgrund dessen, dass wir einen Verstand haben, einige Grundsätze bewusst machen.
Die Harmonie entsteht, wenn wir selbst in der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und Offenheit für den jeweiligen Augenblick sind und bleiben und da schauen, was wird in dem Moment wirklich gebraucht.
Wenn da z.B. ein Glas Wasser gebraucht wird, weil der Körper Durst hat und der Partner einem das Glas Wasser reicht, dann entsteht nach dem Trinken ein Zufriedenheitsgefühl und ein Gefühl der inneren Verbundenheit zum Partner, weil der Partner mein authentisches Bedürfnis wahrgenommen und wertgeschätzt hat.
Wir fühlen uns wohl, weil der Partner und ich mein authentisches Bedürfnis wertgeschätzt haben und erfüllt haben.
Hätte mir der Partner dagegen bei meinem Durstgefühl einfach einen Keks oder eine Zigarette gereicht, weil er gedacht hat, ich hätte vielleicht statt Durst Hunger oder bin nur nervös und brauche eine Zigarette und ich den Keks oder die Zigarette dann auch zu mir genommen hätte, hätte ich mich hinterher nicht zufrieden und erfüllt gefühlt, weil nicht mein wirkliches Bedürfnis erfüllt wurden ist. Es entsteht nicht Harmonie, sondern Disharmonie. Diese Disharmonie spiegelt sich im eigenen Unwohlsein wieder und auch in der Disharmonie zwischen einem selbst und dem Partner.
Es ist auch ein Ausdruck dessen, dass man nicht wirklich zu seinen wirklichen Bedürfnissen steht, sondern sich manipulieren lässt und auch sich selbst nicht für voll nimmt. Es entsteht kein Verbundenheitsgefühl zum Partner, auch wenn es der Partner gut gemeint hat und nicht besser wusste.
In einer gesunden harmonischen Partnerschaft haben beide ähnliche Seelenbedürfnisse und Bedürfnisstrukturen. Unter Bedürfnisstruktur versteht man die Bedürfnisse des täglichen Lebens, ähnliche Tag- und Nachtrhythmen, ähnliche Essgewohnheiten, man akzeptiert den Bekleidungsstil des anderen oder findet ihn einander schön. Die Bedürfnisse der physischen Körper sind ähnlich.
Natürlich wird es Schwankungen geben, da jeder Mensch ja auch unterschiedliche Lebens- und Entwicklungsphasen durchmacht, in der man mal mehr Ruhe oder Zurückgezogenheit braucht oder das Bedürfnis mal mehr in die Welt zu gehen. Aber es handelt sich ja dann eher nur um kurze Phasen und es fällt dann leicht, dass gegenseitig zu tolerieren, da die seelische Verbundenheit davon unberührt ist. Neben der Ähnlichkeit der physischen Bedürfnisse sind ein entscheidender Punkt, die Ähnlichkeit der geistig-seelischen Bedürfnisse, sowie der mentalen und emotionalen Bedürfnisse. Wenn sich einer immer nur romantische Liebesfilme ansehen will und er andere immer nur Horrorfilme, dann werden die beiden kaum eine harmonische Zeit beim Filme schauen haben. Dann werden sie als Folge keine gemeinsamen Fernsehabende haben. Oder einer möchte immer zu Hause sein und nicht mal spazieren gehen und der andere möchte mit Freunden auch zusammen sein. Der eine geht gerne ins Theater und für den anderen ist das ein Horror. Der eine möchte nur in seinem Hobbykeller sein und der andere möchte mit ihm gemeinsam Zeit verbringen usw.
Der Herzmagnetismus zwischen den Menschen und der Seelenmagnetismus ist am stärksten ausgeprägt bei gleichen seelischen Bedürfnissen und auch bei gleichen seelischen Erleben und gleichen seelischen Wahrnehmungen. Das führt zu einer Gesamtharmonie. Man fühlt sich verstanden und verbunden. Man hat halt einen Draht zueinander und je stärker der ist, desto stärker wird halt das Liebes- und Verbundenheitsgefühl erlebt, was mit Wohlbefinden und tiefer inniger Freude verbunden ist.
In der Welt der Physik heißt es ja, dass Ungleiches sich anzieht und gleiche Pole sich abstoßen und daraus könnte man ja schließen, dass es gut ist, große Unterschiedlichkeit anzustreben. Nun, das bezieht sich auf die Welt der Dualität.
Ich denke, erstmal ist die Gegensätzlichkeit ja da, indem ein Mann eine Frau anzieht und eine Frau einen Mann. Das ist das Gesunde und Normale. Energetisch funktioniert das wie ein Reißverschluss, wo ein Häkchen sich in das andere fügt. Das entspricht dem Magnetismus von Gegensätzlichkeit. Die Reißverschlusshälften haben wiederum was Gleiches, damit sich die Häkchen zusammenfügen können. Wird ein Reißverschluss für eine große Tasche gebraucht, müssen die beiden Hälften also passen. Ich kann da nicht eine Hälfte eines Reißverschlusses verwenden, der für einen Rock benötigt wird , viel kürzer ist, eine andere Farbe hat und auch noch aus einem anderen Material besteht.
Die Harmonie in einer Partnerschaft ist umso größer, wenn die beiden einen gemeinsamen Lebensplan haben (wie bei dem Reißverschluss, Bestandteil einer Tasche zu sein), gemeinsame Aufgaben und ähnliche grundsätzliche Lebensbedürfnisse.
Das Unterschiedliche zwischen zwei Partnern ist dann vorteilhaft, wenn es um die speziellen Begabungen und Talente geht, wenn da ein sich Ergänzen und gegenseitiges Motivieren möglich ist, wie beim Reißverschluss. :-)

 

Herzliche Grüße
Malina

 

 

 

 

 Reich mir die Hand

 

Reich mir die Hand
Und halte mich fest.
Möchte, dass du
Mich nie mehr verlässt.
Nicht, weil ich schwach
Ohne dich bin,
Sondern nur zur Hälfte
Existent bin.
Nur vollständig
Das Leben macht Sinn.

                                           Ute Malina Rößner

 

 

 

 

 

 

 

"Sobald jemand anfängt, sich schuldig zu fühlen, wird er schwach, wird er unintelligent. Sobald jemand anfängt, sich gespalten zu fühlen, kann man ihn beherrschen, kann man ihn ausbeuten. Er verliert seine Unabhängigkeit" S.174

Osho

aus "Das Buch der Frauen"
Heyne-Verlag

 

"Wenn sich zwei Zentren treffen, entsteht etwas Neues. Dieses Neue ist Liebe. Und sie ist wie Wasser - sie löscht den Durst vieler Leben. Aufeinmal bist du zufrieden. Das ist das sichtbare Merkmal der Liebe. Man wird so zufrieden, als hätte man alles erreicht. Es gibt nichts mehr zu erreichen, man ist am Ziel. Das Schicksal ist erfüllt. Der Same ist zur Blume geworden. Er ist zum völligen Erblühen gekommen." S. 281

Osho
aus "Das Buch der Frauen"

 

 

"Liebe ist sehr zerbrechlich. Sie ist wie eine Blume: schön, aber sehr zart" S.196

 

Osho
aus "Das Buch der Frauen"
Heyne Verlag

 

 


"Was für einen Buddha richtig ist, ist nicht richtig für dich. Seht doch nur, wie verschieden Krishna und Buddha sind! Wäre Krishna Buddha gefolgt, müsste die Erde einen ihrer schönsten Menschen entbehren." S.186


Osho
aus AUTHENTISCH SEIN"

innenwelt verlag

 


 

 

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