Gefunden

Nun lauf ich schon
Drei Stunden durch den Wald
Und suche und suche,
Wo ich wohl bin,
Weil eine Stimme
Mir doch sagte,
Sieh zu, dass dich findst.

Ich schaute hinter jeden Baum
Und auf dem Weg
So vor mich hin.
Auch schaut ich ganz genau
Hinter den kleinen Tannenbaum
Und ob unterm Laub
Ich versteckt wohl bin.

Doch weit und breit
Bin ich nicht zu sehn
Und ich weiß auch nicht,
Wie sollt ich mich erkennen,
Wenn ich nicht weiß, wer ich bin.
Hab mich noch nie gesehn,
Wenn ich doch gar nicht bin.

Und überhaupt,
Was soll die ganze Sucherei
Und wer soll finden wen?
Was ist,
Wenn ich gefunden hab
Das, was ich angeblich bin,
Doch finde darin keinen Sinn.

So lass ich einfach weiter
Geschehen jeden Augenblick,
Der kommt und geht,
Mich füllt und leert,
Baut auf und auch zerstört
Und bei alledem
Mich lässt unversehrt.


 

 

                                                                                                                  Ute Malina Rößner 

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