Ich wurde Dichterin

Du hast mich nicht
Zu deinem Weib gemacht,
So wurd ich eine Dichterin,
Weil ich sonst nicht weiß wohin,

Wohin mit all dem,
Was ich bin,
Das ich nur bin,
Weil es dich gibt
Und mein Herz nur schlägt,
Weil es das deine
In sich trägt.

Ich liebe dich,
Ich liebe dich
Schon immer,
Ob ich deiner wusste
Oder nicht und nun
Hab ich dich gefunden,
Doch empfangen
Tun wir uns nicht,
Denn wenn du mich von dir stößt,
Mich triffts direkt ins Herz,
Der Tod sich mir entgegenstreckt.

 

Warum nur ist das so,
Fragte ich mich immer wieder,
Schon mehr als Tausend Jahre lang und noch.
Warum bist du nur so groß
Und auch so schön,
Dass ich keine Finsternis kann sehn?
Kannst du nicht
Ein bisschen hässlich für mich sein,
Dass ich mich find zurecht,
Nur ein bisschen, das ich mich fühle

Nicht so hilflos und so schlecht.

 

O, so wandle ich
Im Dunkeln her,
Weil dein Licht mich schreckt.
Fühl mich wohl,

Der schwarzen Erde nah,
Die mich nahm auf,
Nachdem ich fiel
Aus dir in Tal
Und ich
Ein Splitter nur noch war,
Erwacht der Rosenhecke nah.

 

Doch nur ein Splitter noch zu sein,
Fühl mich verlassen und allein.
Von Sehnsucht durchdrungen und
Tief erfüllt mein Herz,
In dem haben
Abermillionen Splitter Platz,
Die ich finden muss,
Damit ich vereint
Mit mir kann sein
Und ich als Ganzes
Kehre heim.

 

So dornenreich mein Herz bespickt,
War ich dem Sterben nah,
Da kam ein Engel
Lachend auf mich zu,
Nahm mich an die Hand
Und führte mich
In diesem finsteren Land,
Zeigte mir jeden Ort
Und jeden Stein, jedes Gefühl,
Jeden
Gedanken und ließ mich
Erfahren so manches Stelldichein.

 

So fand ich, indem ich mich verlor,
Mich
Mit allem vereint.
Sah den Weg,
Der im Entstehen
Schon im Vergehen.
Das Vertrauen blieb,
Das ich in mir
Täglich erleb und es schon
Immer auch so war,
Wissend oder unklar.

 

Gefunden sich,
Zu erfahren und erleben,
Dass nichts wertvoller,
Lebendiger und schöner ist,

Als ein irdisch Leben,
Indem wir uns täglich
In Liebe neu begegnen
Und wenn uns das gelingt
Mit jedermann, zu jeder Stund
Lebt der Himmel
Auf der Erdenbahn.

 

Doch eine Dorne
Hält mich weiter wach,
Lässt mich nicht
Rasten und nicht ruh’n.
Das Werk
Noch nicht vollendet ist
Bis wir steh’n
Vor unser’m Angesicht
Und erkennen,
Das alles,
Was zuvor gewesen
Nur Illusion,
Die uns getrieben hat,
Damit wir finden uns
Und die Liebe
Sich vollendet hat.

                           (Juli/2005)

 

                                                                                                                                                                         


 

  

                                                                        

Hier gehts zu den leiblichen Gedichten

 zurück