Neu geboren

 

Ich warte auf dich
Auf der anderen Seite der Welt.
Dort finden wir uns,
Denn da sind wir zu Haus.

Hier in der Fremde,
Geht’s dir wie jedermann.
Sie irren und suchen,
Die Liebe tut weh.

 

Keinen Schritt kannst du gehen
Fort aus deiner Gefangenschaft,
Sie nährt dich und trägt dich,
Hat dich gemacht zu dem, was du lebst.

 

Vergessen ist, was wahrlich du bist,
Woher du kommst liegt fern von dir,
Du irrst durch das Leben und kämpfst,
Damit du weißt, dass du bist.

 

Die Fremde bleibe ich für dich,
Du kannst mich nicht sehen.
Deine Sicht versperrt den wahren Blick,
Denn nackt kannst nur begegnen mich.

 

Du ziehst dich nicht aus,
Stattdessen in immer wieder
Neue Gewänder hüllst dich,
Die Dunkelheit lebt dich.

Hast Angst zu verlieren,
Was dich hüllt ein,
Immer dicker ist geworden die Wand,
Die dich nebelt ein.

Du trägst das Schwert in deiner Hand,
Das dich von allem Schein erlösen kann,
Doch erhebst es nicht,
Weil du nicht weißt, was dahinter ist.

Es tut nicht mal weh,
Den Weg zu gehen,
Denn auf diesem, da bin ich,
Möcht nur tragen dich.

 

Will dir zeigen, wie leidfrei
Kannst durchs Leben gehen,
Denn du bist nun erlöst aus
Dem turbulenten Traumgeschehen.

Nun kannst hier sein,
Bleiben in Ewigkeit,
Die Seiten sind verschwunden,
Denn wir sind nicht mehr verbunden.

 

Verschmolzen im Kessel
Von Leid und Liebe
Bist neu geboren,
Bist du geworden.

 

Jetzt ist nur noch jetzt,
Nichts erwarte ich mehr.
Alles Geschehen ist
Kommen und Vorübergehen.

 

Bin da für das,
Was durch mich lebt.
Das Mysterium
Von Leben und Tod
Erlöst
Im Sonnengebet.

 

    

                                                                        Ute Malina Rößner

 

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