Monolog

 

Was interessieren mich
Rollen und Gehabe,
Die sich schneller ändern,
Als die Sekunden am Tage.
Nicht lohnt‘s danach zu greifen,
Sie zu benennen und erläutern ,
Sich fassen zu lassen und womöglich
Den Moment dabei verpassen,
Der ich in allem bin.

Mich interessiert auch nicht,
Das Maskenspiel mit seinen Farben.
Ob Gaukler und Fratzen
Jodeln und brodeln
Über dieses und das,
In Blindheit gefangen,
Sich ergeben den Sinnen,
Bis zum ertrinken,
Versuchen zu schwimmen.

 

Lass mich auch nicht fangen
Von hochgeschätzten Erkenntnissen,
Die gepriesen werden, einen erheben
Und dabei einen anderen stürzen.
Nichts wert ist alles richten,
Denn dabei sucht ein jeder nur,
Sich selbst nur mehr zu lichten,
Doch seine Dunkelheit
Kann er so nicht vernichten.

 

Am Bächlein will ich sitzen
Im Grase auf der bunten Wiese
Oder auf einem weichen
Moosbedeckten Stein,
Mit einem Stöcklein in der Hand,
Spielend mit den Wellen,
Die sich schlagen um die Steine,
Vergehen und neu entstehen und
Geschichten mir dabei erzählen.

Schillernde Farben, immer wieder
Neu geboren im Licht der Sonne Strahlen,
Lass ich vor meinem Auge tanzen,
So wie die Lüfte die Blütenblätter,
Die geschehen lassen, was geschieht,
Sich ergeben jedem Lied.
Schaue, wie sie mich umspielen
Tanzend zaubern ein Gedankenspiel,
Das dem Fangen soll dienen.

 

Doch s’ist nicht mehr
Als ein Spiel von Sinnen,
Die wie die kleinen Kinder
Leicht zu täuschen und
Zu verführen sind,
Weil sie selbst
Sind ja nur Boten der Gedanken
Gefangen von den Umständen,
Ausdruck des Bewusstseins sind.

 

Am höchsten will ich preisen
Meine Illusionen, die mehr,
Als alles Wissen sind, das
Mir gereicht in vielen Inkarnationen,
Um mich zu halten sehend blind, denn
Meine Illusionen sind‘ s, die mir verheißen,
Zu erkennen, was ich wahrlich bin
Und du kannst mich nicht täuschen,
Denn die Liebe ist nicht blind.

 

Illusionen, gewirkt
Aus feinstem Gewebe,
Der Faden rein in seinen Farben,
Kein Unglimpf mischt sich dort hinein,
Der beschmutzen könnte diese.
Zu streben nach diesem Bilde,
Das Vollkommenheit dir preist,
Führt dich direkt in Gottes Gefilde,
Wo du bist seinem Bilde gleich.

 

Nichts tiefer sitzt,
Nichts höher reicht,
Nichts klarer und
Nichts reiner ist,
Als diese Botschaft,
Die als Illusion
So kraftvoll wirkt und
Mich zum Boten
Dieser hat geformt.

Wer willkommen heißt
In seinem Leben,
Die Illusion, die in ihm lebt,
Sich wagt,
Danach zu leben,
Gedanken können ihm noch begegnen,
Doch lenken nicht mehr
Seinen Weg
In dem sich Gott erhebt.

 

 

     

                                                                        Ute Malina Rößner

 

 

Hier gehts zu den leiblichen Gedichten

 zurück