Dieser Artikel soll dazu beitragen, die psychische Natur des Menschen noch besser zu verstehen. Auch die Psyche unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten, so dass es zu dem Phänomen kommt, dass sich viele Menschen in einer bestimmten Erfahrung, die ein Mensch gemacht hat, wiedererkennen. Dieser Artikel stellt die Essenz solcher Erfahrungen dar und ist auf keinen Fall persönlich gemeint. Es ist eine rein neutrale und sachliche Darstellungsweise beabsichtigt, um sich und seine Umwelt leichter verstehen zu können, um mehr Mitmenschlichkeit und Liebe für sich und seine Umwelt entwickeln zu können.

 

 

........................ Therapie und Heilung aus spiritueller Sicht................................

 

 

 

 

Jede Krankheit ob physischer oder psychischer Natur hat ihren Ursprung im Geistigen. Durch den Körper und den Verstand werden die Krankheiten ausgedrückt und sichtbar. Alle krankhaften und krankmachenden Verhaltens- und Lebensweisen resultieren aus verzerrten Prägungen und Wahrnehmungen, die zur eigenen Wahrheit gemacht wurden. Entwurzelt von der Wahrheit über unsere Natur und geistigen Herkunft verloren wir das Wissen über unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten als geistig und körperlich gesunde Wesen in Harmonie mit uns und unserer gesamten Umwelt zu leben.
Die Aufgabe des Therapeuten ist es, sich mit dem Höchsten seiner Klienten zu verbinden, damit dieser selbst wieder den Zugang zu seiner hohen Natur findet und Heilung geschehen kann.
Mit einer spirituellen Sichtweise der Therapie versteht sich der Therapeut bzw. Heiler als Medium für göttliche Heilenergien. Er ist der Mittler zwischen den göttlichen Heilenergien und demjenigen, der diese Energien benötigt. Er kann diese Aufgabe nur erfüllen, wenn er selbst seinen eigenen mentalen, emotionalen und feinstofflichen Körper schon zu großen Teilen gereinigt hat und eine hohe Liebesschwingung in sich trägt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass seine eigenen ungeklärten Energien, Gedanken und Gefühle auf den Klienten bewusst oder unbewusst übertragen werden bzw. der Klient überträgt seine Probleme auf den Therapeuten und er kann dann nicht damit umgehen. Das geistige Feld kann dann so verschmutzt von dem ungeklärten menschlichen Energien sein, dass kein Heilfeld entstehen kann und dass mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird.

Hohe ethische Ansprüche sind für den Therapeuten selbstverständlich.
Er ist weder von Geldgier, Machtstreben, Minderwertigkeitskomplexen, Furcht und dem Anspruch besessen, Heilen zu können oder auch zu müssen. Er hat ein solides psychologisches, physiologisches und auch spirituelles Grundwissen.
Denn es gibt auch bestimmte Voraussetzungen unter denen Heilung überhaupt geschehen darf und kann. Die Seele kennt den Heilweg und so ist Seelenkontakt zwischen Therapeut und Klient unbedingt notwendig, damit die Heilung möglichst harmonisch und im entsprechenden Tempo und auf die richtige Art und Weise erfolgen kann. So kann es sein, dass die Seele sich einen bestimmten Leidensweg ausgesucht hat, um selbst den Weg aus eigener innerer Kraft zur Heilung zu finden und so selbst zur Verbindung mit dem Göttlichen findet ohne den Umweg des Therapeuten. Vielleicht hat sich die Seele ausgesucht, selbst einmal Therapeut bzw. Heiler zu werden. In anderen Fällen kann es aber auch sein, dass der Klient schon viele Wege gegangen ist und für die Erfüllung seines weiteren Seelenplanes unbedingt eine schnelle und unkomplizierte Therapie benötigt. Wenn der Klient auch in einer offenen, verstehenden und verzeihenden Haltung ist, was auch eine unbedingte Voraussetzung ist, damit Heilung überhaupt geschehen kann, dann kann es unter Umständen schon bei einer Sitzung zum gewünschten Erfolg kommen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, dass sich der Therapeut und seine Vorstellungen vollkommen zurück nimmt und vorurteilsfrei und mit großem Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe den Klienten wahrnimmt, was er wirklich braucht. Jeder Klient hat seine eigene Lebensgeschichte und seinen eigenen Weg zur Heilung. Auch wenn wir Menschen ähnliche Leidensgeschichten haben, darf es nicht zur Standardisierung oder zu vorschnellen Schlüssen kommen über die Vorgehensweise mit dem Klienten. Nach Möglichkeit sollte nicht nur Symptombehandlung stattfinden, sondern immer auch eine ganzheitliche Ursachenbehandlung und auch das Lebensumfeld des Klienten mit in Betracht gezogen werden. Eine Therapie kann auch für alle Beteiligten zu einem Gewinn werden.
Die Therapie sollte auch praktische Fragestellungen für die Umsetzung des Erkannten im Alltag einbeziehen. Was ist der Klient bereit, konkret jetzt an seinem Alltag zu ändern, falls das sinnvoll und nötig ist? Wie sehen da die nächsten Schritte aus? Ist vielleicht ein versöhnendes Gespräch mit den Eltern sinnvoll oder ein Umzug oder die Kündigung einer Arbeitsstelle?
Wenn mit der Heilung der Erkenntnisprozess parallel läuft, dann können auch die krankmachenden Ursachen verschwinden. Plötzlich spürt der Klient aus sich heraus, dass es an der Zeit ist, den Arbeitsplatz zu kündigen oder er spürt, was und wo seine Seele leben möchte und fängt an, ihren Wünschen bewusst zu folgen. Er beginnt Erfahrungen zu machen, die ihm Vertrauen schenken. Er beginnt Schritte zu gehen, die er aus seinem Inneren heraus so stark fühlt, dass er unabhängiger wird von den Meinungen seiner Umwelt. Er beginnt zu verzeihen sich selbst und anderen.
Entscheidungen werden mehr und mehr aus dem eigenen Inneren heraus getroffen. Es wird nicht geflüchtet vor negativen Gefühlen und Gedanken und Missverhältnissen. Er beginnt zu spüren, dass die Verhältnisse sich im außen für ihn leicht ändern, wenn er einen neuen Entwicklungsschritt erreicht hat, sich seine innere Resonanz geändert hat.
Es erfolgt dann z.B. kein Umzug oder die Kündigung der Arbeitsstelle oder das Verlassen des Elternhauses oder der Partnerschaft aus Frust, sondern die Heilung der inneren Energien führt zur Veränderung der Situation. Alles geht plötzlich leicht.
Natürlich gibt es auch Situationen, wo sofort gehandelt werden muss. Wenn ein Kind drogensüchtige Eltern hat, müssen die Eltern therapiert werden, doch das Kind gehört in gesunde Obhut.
Vielleicht braucht ein Klient den Ortswechsel, um dort besser seinen weiteren Lebensplan erfüllen zu können oder es ist einfach überlebensnotwendig aus der gemeinsamen Wohnung mit einem schwer alkoholkranken, gewalttätigen Menschen auszuziehen. Aber in jedem Fall sollte dem Wunsch der Seele gefolgt werden, denn dann wird auch der Lebensplan erfüllt, auch wenn die Außenwelt sich vielleicht über bestimmte Schritte wundert, wie die Kündigung einer gesicherten Arbeitsstelle. Doch wie gesagt, nur so können innere Harmonie und Seelenfrieden erreicht werden und psychosomatischen oder auch anderen Krankheiten vorgebeugt werden, die oft ihre Ursache in der Ignoranz der Seelen- bzw. Herzenswünsche haben. Seelenwünsche dürfen nicht mit Egowünschen verwechselt werden. Seelenwünsche können für das Ego auch unangenehm sein, weil vielleicht Ängste überwunden werden müssen oder viel Arbeit auf einen zukommt. Doch man nimmt das dann gern in Kauf und fühlt sich trotz allem innerlich zufrieden und dankbar, wenn man einem echten Seelen- und Herzenswunsch folgt. Bei der Erfüllung von Egowünschen bleibt oft eine diffuse Unzufriedenheit und hintergründige Traurigkeit und Leere. Beides wird meist durch Ersatzbefriedigungen, wie Kaufrausch, Arbeits-, Fernseh-, Vergnügungs- oder Sportsucht, verdrängt, bis sich die Seele durch Depressionen, Unfälle oder psychosomatische Beschwerden versucht, Gehör zu verschaffen, dass der Seelenweg verlassen wurde. Seelenwünsche sind mit dem Lebensplan, den sich jeder Lebensstrom in den inneren Reichen vornimmt, bevor er in eine neue menschliche Inkarnation geht verbunden, es sind sozusagen die „Bausteine“, die zur Erfüllung führen. Der Unterschied, ob es sich um einen Egowunsch oder einen Seelenwunsch handelt, kann über das Herz erfühlt werden oder über die innere Stimme abgefragt werden, wenn man möglichst in neutraler, absichtsloser, reiner Haltung fragt. Wenn sich der Wunsch im Herzen „warm“ anfühlt, man große Freude spürt oder auch Aufregung, dann kann man in der Regel davon ausgehen, dass es sich um einen Seelenwunsch handelt, den man auch als Herzenswunsch bezeichnen kann. Bei einem Egowunsch ist man häufig gar nicht bereit, tief ins Herz zu spüren, sondern der Verstand weiß es ja viel besser, was soll da noch die ganze Gefühlsduselei. Es ist vielleicht auch eine Freude da, aber sie ist oberflächlich und schal und wandelt sich schnell in Unzufriedenheit oder Streitsucht. Oft spielen Rechthaberei und endlose Diskussionen eine Rolle, wenn die Dinge sich nicht so entwickeln, wie es sich das Ego wünscht. Aber es wird vermieden nach Innen zu gehen, ja es herrscht sogar eine gewisse Furcht davor. Das Ego möchte nicht wirklich die Wahrheit wissen. Es möchte nicht entmachtet werden.

Wenn die Beschwerden des Klienten Ursachen aus karmischer Zeit haben, reichen oft ein tieferes Verständnis für die Gesamtsituation, und Vergebung für das damals Geschehene mit sich selbst und den anderen aus. Oft erklären sich daraus komplizierte oder auch leidvolle Situationen in dem gegenwärtigen Leben. Die Seele möchte das Leid durchleben, was sie in früheren Leben anderen angetan hat. Doch niemand ist gezwungen, ein Leben lang zu büßen. Oft hindern unbewusster Selbsthass und unbewusste Schuldgefühle daran, auf dem Leidensweg nur so lange wie unbedingt nötig zu bleiben. Hier können gute Erfolge erzielt werden, wenn die damalige Gesamtsituation in die göttliche Heilenergie bewusst gegeben wird zur Transformation. Der Klient muss immer zur Eigenverantwortung angehalten werden über sein Leben. Der Therapeut darf nicht diese Verantwortung für seinen Klienten übernehmen, sondern muss immer wieder bewusst machen, dass er lediglich Anregungen gibt, aber der Klient muss es im Idealfall durch seinen eigenen Seelenkontakt entscheiden. Dabei kann der Therapeut Hilfe sein, diesen Seelenkontakt wieder herzustellen.
Eine Therapie darf niemals in Unfrieden, in Rache- und Hassgefühlen beendet werden für wen auch immer. Es können diese Gefühle in einem geschützten therapeutischen Rahmen kurzzeitig durchlebt werden. Oft müssen sie es sogar, damit die dahinter stehende Verzweiflung, Ohnmacht und Furcht gespürt werden können. Doch dann ist es wichtig, inneren Frieden zu finden und Akzeptanz, dass man es nicht mehr ändern kann. Wenn tiefe Vergebung möglich ist, ist es noch besser als reine Akzeptanz, aber es darf nicht nur rein kopfmäßig geschehen. Wahre Vergebung kommt aus innerem Verständnis und Mitgefühl für die Gesamtsituation und auch für jeden einzelnen. Das braucht manchmal Zeit und oft ist es in diesem Prozess gut, um seelischen Beistand zu bitten. Wenn der Klient noch in der Rache- und Hassphase steckt, hat der Therapeut eine besondere Obhutspflicht für den Klienten, dass er ihn warnt vor Racheaktionen oder Hassausbrüchen z.B. vor Angehörigen, die er später bereuen wird, wenn er diese Phase durchschritten hat.
Je besser der Therapeut fähig ist, ein Feld der bedingungslosen Liebe aufzubauen, desto leichter können Rache- und Hassgefühle in Verständnis und Mitgefühl gewandelt werden.

Im Grunde genommen ist umfassende Heilung ohne Spiritualität nicht möglich, selbst wenn es dem Therapeuten oder Klienten nicht immer bewusst ist. Wenn jedoch diese Tatsache bewusst in die Behandlung eingebunden wird, können in vielen Fällen bessere Therapie- bzw. Heilerfolge erzielt werden.

 

 

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